Ölen (außen):

Ein gut gepflegtes Instrument sollte auch äußerlich erkennbar sein.

Eine Lackierung mit modernen Kunstharz- oder sonstigen Lacken scheidet für ein Meisterinstrument schon deshalb aus, weil keine Lackschicht dauerhaft dem Handschweiß standhält und an den Rändern der Tonlöcher nach kurzer Zeit häßliche Griffspuren auftauchen. Zudem verschmieren Lacke die sorgfälltig gearbeiteten, feinen Profile bei Barock-Instrumenten.

Die schönste Oberfläche erhält man mit einer Leinöl-Firniß Mattierung. Dazu wird das Instrument zunächst mit einen dicken Bausch feiner Stahlwolle ( Rakso - 00 oder 000 ) kräftig abgerieben. Holz wird dabei kaum angegriffen, Messing-Ringe werden schön blank, nur bei polierten Elfenbein-, Knochen- oder Kunststoff-Ringen sollten Sie vorsichtig sein.

Anschließend wird mit einem Lappen Leinöl-Firniß auf die Oberfläche satt aufgetragen. Nach einem Tag, nicht später, müssen nicht eingezogene Reste des Leinöls mit einem Lappen enfernt werden. Nach einigen Wochen, ist die Ölschicht verharzt und der Vorgang kann wiederholt werden sooft es nötig erscheint.

Das so behandelte Instrument bekommt eine sich angenehm anfühlende Oberfläche und nach einigen Jahren bei Lichteinwirkung durch Oxidation die schöne braun-gelbe Farbe, die man von den Originalen in den Museen kennt.

Auf die ausgehärtete Leinölschicht können Sie noch eine Schellack-Mattierung aufbringen. Man nimmt dazu etwas Schellack auf einen Baumwoll-Lappen und reibt damit kräftig auf der Holzoberfäche bis diese trocken ist. Nach mehrfacher Wiederholung wird noch einmal mit feinster Stahlwolle nachgeglättet.

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